„Genug KRAFT in mir, auf die ich VERTRAUEN kann, dass sie mich aus jedem SCHWERMUT – Loch wieder rauskickt.“
Mainautorin Andrea Hensgen ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen, entdeckte im Studium der Literaturwissenschaft die großen Werke der europäischen Literatur und lebt heute in Frankfurt. Ihre Arbeit wurde bereits vielfach ausgezeichnet.
1. Liebe Andrea, wie bist du zum Schreiben gekommen?
In der Grundschule war ich weder gut in Sport, Musik noch in Kunst, konnte nicht über einen Bock springen, nicht singen und nicht malen. Aber ich schrieb immer die besten Aufsätze. Da entschied ich mit neun Jahren, Schriftstellerin zu werden.
2. Hast du so etwas wie ein Lebensthema?
Wie schafft man es, einen Platz in der Welt zu finden, an dem man sich geborgen fühlt?
3. Was machst du, wenn du nicht schreibst?
Mit meinem Mann, meinen Kindern, meinen Freunden verbringe ich viel Zeit, und ich lese viel darüber, was in der Welt passiert.
Pflanzen und ernten macht mir viel Spaß, ich kenne mich ganz gut aus, welche Wildpflanzen man draußen unbesorgt sammeln und essen kann.
4. Welches Erlebnis bei einer Lesung ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Ich war eingeladen in eine Klasse, deren Kinder Mühe hatten, die Sätze zu verstehen. Sie waren zu lang, zu kompliziert und zu viele Worte drin, die sie nicht kannten.
Ich merkte es schnell, tat so, als würde ich weiterlesen, guckte in mein Buch und erzählte die Geschichte ganz frei, in einfachen Sätzen. Die Kinder fanden die Geschichte wunderschön, und ich dachte, „Warum schreibe ich bloß so kompliziert?“
5. Was ist dein Sehnsuchtsort?
Dort, wo mein Mann ist.
6. Was wünscht du dir für die Zukunft?
Dass ich immer wieder das Glück haben werde, einen Lektor, einen Verlagschef zu finden, der sich von meinen Geschichten anrühren lässt.
7. Welches deiner Bücher liegt dir besonders am Herzen und warum?
„Darf ich bleiben, wenn ich leise bin?“
Weil es mir gelingt, vom Tod so zu schreiben, wie es nun mal ist, – dass das Ende ebenso zum Leben dazu gehört wie der Anfang.